Projektplanung und Deichbau
Projektraum und Bestandssituation der Weschnitz
Der geplante Projektraum erstreckt sich über eine Länge von rund 4,5 Kilometern und umschließt eine Fläche von rund 150 Hektar. Die untere Weschnitz gilt als "überwiegend bis vollständig vom Menschen überformt". Natürliche Puffereigenschaften bei Hochwasser sind verloren gegangen.
Zur Verstärkung und Sicherung der Deiche sind unterschiedliche konstruktive Maßnahmen notwendig. Die Umsetzung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ist nur möglich, wenn ein Teil des Deichs entlang des Gewässerverlaufs weiter ins Hinterland verlegt wird.
Geotechnische Baugrunderkundung
Der geotechnische Gutachter erkundet die Baugrund- und Grundwasserverhältnisse, um die Sicherheit des Deiches zu beurteilen und bei Sicherheitsdefiziten geeignete Sanierungs-/Ertüchtigungsmaßnahmen aufzuzeigen. Er stellt Standsicherheitsnachweise und hydraulische Nachweise auf und beurteilt die umwelttechnische Eignung der Erdbaustoffe für die Deichbaumaßnahmen.
Förderung durch das Land Hessen
Ziel des Landes Hessens ist ein flächendeckender Hochwasserschutz. Darum wird auch die Instandhaltung von Deichabschnitten in kommunalem Eigentum gefördert.
Hochwasserschutz
Die Deiche entlang der Weschnitz sollen nicht nur Schutz vor Überflutungen der Weschnitz bieten, wichtig sind sie vor allem auch im Falle eines Rheinhochwassers.
Hochwasser-Historie in der Region
In den vergangenen Jahren war insbesondere das Hochwasserereignis im Sommer 2013 relevant. Ursache hierfür waren langanhaltende, starke Niederschläge.
Landwirtschaft in Biblis und Einhausen
Landwirtschaft Biblis und Einhausen
Die für die Deichrückverlegung erforderlichen Flächen im fraglichen Bereich entlang der Weschnitz werden derzeit größtenteils landwirtschaftlich genutzt. Die landwirtschaftliche Produktion ist ein nicht unerheblicher Erwerbszweig für die Gemeinden Biblis und Einhausen.
Umwelt- und Naturschutz
Rahmenbedingungen und übergeordnete Planung
Von der lokalen bis zur Bundesebene gibt es verschiedene Richtlinien, Gesetze und Pläne, die bei der Deichsanierung an der Weschnitz zu beachten sind. Wichtig ist vor allem die Wasserrahmenrichtlinie. Flora und Fauna sollen geschützt werden und darüber hinaus wieder mehr Raum bekommen.
Die geplante Deichrückverlegung in verschiedenen Abschnitten des Projektraums eröffnet die Möglichkeit naturnahe Auenbereiche zu gestalten, in denen neue Biotope und damit Lebensraum für eine große Artenvielfalt entstehen können.
Naturschutzfachliche Gutachten – Inhalt und Zielsetzung
Um bei der Realisierung des Vorhabens alle naturschutzfachlichen Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetztes einzuhalten, werden zwei Gutachten erstellt: Landschaftspflegerischer Begleitplan und Fachbeitrag Artenschutz.